22.03.2001 Vstabi fliegt!

Da ich nun nicht mehr länger auf den Motor warten wollte, installierte ich kurzerhand den Newtor 4109 aus der Sikorski in dem Trainer mit der virtuellen Stabistange. Da ja vorher auch schon einer drin war, ging das dann auch ganz einfach.

Im Nieselregen dieses Nachmittages fuhr ich dann mit dem Heli 'raus auf die Wiese. Einschalten aller Komponenten, und die Initialisierung abwarten (3 sec, immernoch schneller als der Gy501). Dann den Motor einschalten, und die Drehzahl fährt ganz weich hoch, wie immer. Die Drehzahl war auf etwa 1200/min am Kopf eingestellt, um die Zerstörungskraft so gering wie möglich zu halten. Als Blätter war ein Satz alter Vario JaWo Blätter installiert, der keinen sehr großen Wert mehr darstellt.

Nun langsam Pitch erhöhen, bis er etwas weich wird, und sich im Gras bewegen kann. Ganz leicht die Trimmung korrigieren, daß die Rotorebene schön sauber waagerecht liegen bleibt. Pitch weiter erhöhen, und ... Fliegen!
Wer hätte das gedacht. Alles ganz normal, wie immer. Keinerlei besondere Bewegungen feststellbar. Die Steuerung war noch etwas schwach eingestellt, aber sie reagierte sehr präziese und direkt.
Wärhend der Versuche war zwar ein böiger mittelstarker Wind, aber der war eigentlich im Verhalten überhaupt nicht zu spüren. Toll! Ich bin total perplex, daß das so prima funktioniert.

Einige Versuche mit unterschiedlichen Einstellungen des Empfindlichkeitsreglers zeigten mir, daß ab etwa 70% des maximalen Weges die Empfindlichkeit so hoch wird, daß der Heli ganz leicht zu wippen beginnt. Die Frequenz ist etwa 0,5 Hz, und damit deutlich niedriger, als ich vermutet hatte. Mit steigender Rotordrehzahl wird das aber mit Sicherheit noch ansteigen. Zu keiner Zeit, auch nicht bei 100% waren die Schwingungen so stark, daß sie sich aufschaukelten. Man beobachtet ein leichtes Nachwippen nach einem kräftigem Ausschlag, eigentlich genauso wie bei einem Paddelkopf.

Das Schwebeverhalten war vom Feinsten: auch mit Seitenwind gelang es mit ganz geringen Korrekturen sehr sauber über einer Stelle zu schweben. Das Steuerverhalten war dabei angenehm direkt und sehr stabil.

Nun wagte ich mich trotz Nieselregen noch weiter, und steuerte den Heli in den Rundflug. Und ... Wieder nichts aufregendes. Das Steuerverhalten war fast identisch mit dem Power-E mit Paddelkopf!!! Keinerlei Aufbäumen, wegdrehen oder sonstwas. Und das alles mit einem Rigidkopf. Das hat mich eigentlich am meisten erstaunt, denn ich hätte schon das Aufbäumverhaltern erwartet, daß ich vom Rigidkopf her kenne, denn meine virtuelle Paddelstange hat ja keine Aerodynamik! Sollte etwa diese Aerodynamik bei dem Paddelkopf keine besondere Rolle spielen? Das wär ja mal was neues. Da der Regen stärker wurde, konnte ich keine extrem langen Anflüge machen um das Aufbäumverhalten zu analysieren, diese Analyse wird noch kommen.

Viel hätte nicht gefehlt, und ich hätte mit dem Kunstflug begonnen. Ich bin sehr gespannt, was mit dem Ding noch alles möglich ist. Durch die geringe Drehzahl war das Geräusch extrem leise. Ich hate den Eindruck, daß ein gewisses Rauschen vom Rotorkopf gefehlt hat, da ist ja nun nix mehr... Die Flugzeit betrug zu meinem erstaunen etwa 12 Minuten, doppelt so lange wie sonst. Eigentlich etwas zu lange, aber ist ja nicht schlimm :-).