20.-23.8.2000 Heli Einstellen

In den letzten Tagen war ich täglich auf dem Platz, um ein paar Flüge zu machen. Dabei ist nun ein Setup herausgekommen, daß mich vollständig zufriedenstellt. Aber der Reihe nach:

Am Montag versuchte ich zuerst mal einen normalen Flug, mit einigen Kunstflugeinlagen, wie sie in der letzten Zeit üblich waren. Daber passierte ausgerechnet an der obersten Position eines Looping das schlimmste, was man sich vorstellen kann: Der Motor bleibt stehen! Also beherzt am Nick ziehen, dabei viel negativ Pitch geben, um den Rotor in Schwung zu bringen, und dann kurz vor dem Boden abfangen, absetzten. Uffff, keine Beschädigung. Dafür, daß ich bisher kaum Autorotationen geübt hatte, war das schonmal recht glücklich.

Der Schrumpfschlauch des Reglers hatte sich am Kühlblech in zwei Teile aufgeteilt, und das Kühlblech war glühend heiß. Also alles einpacken und heimfahren. Dabei überlegte ich schon, wie ich das Kühlblech etwas vergrößern kann. Dazu verwendete ich ein 140x80mm großes, dünnes Alublech auf das der Regler so montiert wurde, daß die Transistoren über die Wärmeleitfolie kontakt zu dem Blech haben.

Somit hatte ich am Dienstag dann keine Teperaturabschaltungen mehr. Mir ist aber aufgefallen, daß der Motor und auch der Regler doch eine recht beachtliche Temperatur aufbauen. Dabei flog ich mit einer Drehzahl von 1550/min.
Der Schwerpunkt lag an diesem Tag auf der Einstellung der Pitch Werte und des Hecks. Den Ausschlag des Heckrotorservos habe ich dann noch eine Winzigkeit erhöht, und mußte erstaunlicherweise die Empfindlichkeit nicht zurücknehmen. Die Heckwirkung ist nun äußerst radikal. Der Heli stoppt eine Piruette dermaßen heftig ab, daß er fast aus der Bahn geworfen wird. Schwingneigung ist noch nicht zu erkennen. Der Gy 501 in Verbindung mit dem DS8700G Servo funktioniert hervorragend.
Mir ist aufgefallen, daß der Stromverbrauch der Empfangsanlage geringer ist als bei dem alten Heli mit den analogen Servos. Ein erstaunliches Ergebnis, wo man doch von allen Seiten hört, daß es genau umgekehrt sein müßte. Die Steuerungspräzision ist spürbar besser. Das ganze kommt sicherlich zusätzlich durch den neuen Rotorkopf, der bei zyklischen Steuerbewegungen natürlich erheblich weniger Kraft benötigt.

Die Flugeigenschaften des neuen sind einfach Klasse! Der Flip kommt ganz weich, und auch ohne Nachwippen. Die Arbeit mit dem Pitchknüppel ist viel leichter als bisher. Der Heli sackt auch auf dem Rücken nicht so stark ab und muß praktisch nicht mehr gestützt werden. Warum das nun so ist, kann ich auch nicht recht erklären, es muß mit dem Kopf und auch dem Gewicht zusammenhängen.
Auch die Fahrtfiguren sind recht gut zu fliegen. Im Schnellflug sind keine Unarten mehr zu berichten. Mit der entsprechenden Anflug kann man eine sehr hohe Geschwindigkeit erreichen, viel höher als vorher. Wenn man dann zum Looping mit recht wenig Nick hochsteigt, kann man recht viel Höhe gewinnen, und so einen schönen großen Looping zaubern. Mit der Rolle sieht es etwas schlechter aus. Hier eiert der Neue erheblich mehr als der alte. Auch hier weiß ich leider nicht warum. Am Schwerpunkt kanns nicht liegen, denn der ist genauso eingestellt wie bisher.

Heute wollte ich dann auch mal ein paar verläßliche Daten über die Temperatur von Motor und Regler sammeln. Dabei zeigte sich, daß ein geringfügiges Anheben der Drehzahl, zu einer wesentlich geringeren Temperatur an beiden Bauteilen führt. Daher fliege ich nun mit 1620/min und erreiche bei nochmals verbesserten Flugleistungen eine Flugzeit von 6 Minuten. Dabei erwärmt sich der Motor am Gehäuse von 25 Grad auf 55 Grad, der Regler von 25 auf 50 Grad. Im Motor auf den Kupferdrähten konnte ich 70 Grad Messen. Diese Werte erscheinen mir recht vernünftig, und wenn man nicht einen Akku nach dem anderen leerfliegt, sondern eine Pause von 10 min zwischen den Flügen läßt, bleibt die Erwärmung im grünen Bereich. Ich habe mir dennoch einen Lüfter mit einem Kabel zurechtgemacht, den ich nach dem Flug über dem Motor auf das Chassis legen kann, und somit den Motor innerhalb kürzester Zeit wieder auf Normaltemperatur bringen kann. Somit steht mir bei jedem Flug ein kühler Motor zur Verfügung, der seinen vollen Wirkungsgrad hat.

So langsam beginne ich mich an die neue Leistung und Wendigkeit zu gewöhnen und stelle eine zunehmende Zufriedenheit bei mir fest. Der Heli kann nun wirklich alles, was ein 3-D Heli können sollte. Jetzt bin ich gefragt, das auch umsetzen zu können, und das wird sicher noch einige Zeit dauern!