8.7.2006 Logo 10 3D VBar

Die Wege, die man geht sind ja doch etwas unberechenbar, und so kam es auch zum Logo10. Das war so:

Als Vertriebspartner für VStabi hatte sich Mikado interessiert, und so kam ich zur Präsentation des Systems in der Öffentlichkeit nach Nürnberg. dort hatte Ralf einen neuen Logo103D als Austellungsmuster dabei. Der Heli hat mir auf Anhieb gefallen. Handliche Größe, ein relativ robuster und sehr gut durchdachter Aufbau, und eine Haube die dem ganzen ein abgerundetes äußeres gibt.

Außerdem benötigte ich ein Testträger, auf dem man neue Softwareentwicklungen mal austesten kann, bevor es in größere aufwändigere Helis kommt. Da ist es günstig, wenn mal Ersatzteile erforderlich sind, wenn man sie schnell und unproblematisch bekommen kann.

Also wurde der Logo geordert, mit Komponenten, die sich bei Mikado bereits bewährt hatten, denn ich wollte keine neuen Experimente mit dem Antrieb anfangen. Als Antrieb kommt ein Tango 45/10 mit dem Jazz 80-6-24 mit Flight Power 6s 3700 zum Einsatz.

Tuning hat der Logo noch keines, bis auf den neuen Rigid Kopf für VStabi. Bislang scheint das auch nicht nötig zu sein. Der Satz Alu Verbinder für die Verschraubung liegt noch ungeöffnet herum.

Der Aufbau des Logos war in zwei Abenden problemlos erledigt, und so stand der erste Flugtests bald an. Die VStabi Einstellungen hatte ich zuerst alle auf Grundeinstellungen stehen, als Servos kamen Graupner DS3728 und fürs Heck ein 9251 zum Einsatz. Als Akku verwendete ich einen 12 Zellen NiCd, um die ersten Einstellungen zu machen. Das ist zwar nicht die Endkonfiguration, aber ich wollte die Energie und die Kosten, die im Fehlerfalle freigesetzt werden im Rahmen halten.

Mit dieser Konfiguration funktionierte alles auf Anhieb relativ problemlos, Die Einstellungen ergaben ein ordentlich funktionierendes Heck, und einen sauberen stabilen Schwebeflug. Freilich ist die Leistung und die Drehzahl nicht für Kunstflug ausreichend. Die Flugzeit war mit etwa 6 Minuten ganz ok. Man ist ja inzwischen so an die LiPo Leistungen und Flugzeiten gewöhnt, das man garnicht mehr weiß wie das zu NiCd Zeiten eigentlich war.

Die nächten Tests erfolgten dann mit dem Flight Power 3700er 6s "new Formulation". Die Drehzahl mit dem 22er Ritzel (Modul 0.5) steigt und steigt beim Einschalten, bis auf 2500/min. Das flößt mir schon gehörig Respekt ein. Die Power, die dann kommt ist einfach nur heftig! Ich bins einfach nicht gewohnt mit so einem Druck in der Gegend herumzuballern. Pitch war bei etwa +-12 Grad, Drehzahleinbrüche gibt es dabei eigentlich nicht. Selbst mit vollen Anschlägen auf den zyklischen Funktionen und hartem Pitch Pumping ist da nichts zu machen. Das Gewicht ist jetzt bei 2.1kg.

So richtig zufrieden war ich aber noch nicht, die Drehzahl ist mir einfach zu hoch, ich habe den Eindruck, der Rotor wird bei so hohen Drehzahlen wieder zunehmend störrischer, die zyklischen Funktionen fressen richtig viel Strom und man sieht richtig, wie sich das System gegen die Steuereingaben wehrt.

Außerdem gab es einige Reglerabschaltungen wegen Übertemperatur, und nach einigen Flügen wurde das Hauptzahnrad gestrippt. Die Lösung war aber einfacher als ich dachte, ich mußte einfach die Motor Zwischenplatte weglassen, und ein etwas kleineres Ritzel verwenden. Der Motor kann problemlos auch direkt auf der Kunststoffplatte montiert werden.

Nach diesen Umbauten hatte ich eine Drehzahl von 2000/min am Kopf (18er Ritzel) und eine Flugzeit von ungefähr 8 Minuten und auch keine Reglerabschaltungen mehr. Diese Drehzahl kommt mir angemessen vor für den Kleinen, das Geräusch ist jetzt nicht mehr so beängstigend, und das Drehmoment ist natürlich jetzt über jeden Zweifel erhaben. Das Zahnrad hält jetzt auch schon seit langer Zeit ohne die geringsten Probleme, Alu Motorplatte ist also nicht erforderlich.

Als weiteren Umbau habe ich die Servos von den DS3728 auf S9650 gewechselt, weil die Futabas einfach deutlich schneller sind was dem Digi Modus von VStabi entgegenkommt. Der Unterschied ist schon deutlich spürbar, wenn auch nicht extrem.

Der Heli gefällt mir vor allem durch das unproblematische Handling; durch BEC keinen Empfängerakku an den man denken muß, die handliche Größe macht einem das Ein und Ausladen recht einfach und die Flight Power Akkus kann man in 30 Minuten so gut wie voll laden. Es ist natürlich auch nicht so viel Energie erforderlich wie beim Factor, so dass man auch am Platz aus dem Auto mal nachladen kann.

Mit der Zeit versaut einem so ein Gerät den Flugstil ganz schön, was aber eigentlich positiv ist, denn man lernt eindeutig schneller mit wenig Streß mit dem Gerät als mit dem Großen. Dadurch gelingt mir auch mit dem Factor jetzt einiges viel besser weil ich es lerne besser zu kontrollieren. Richtig optimal ist ein wechselseitiges Fliegen mit beiden Geräten, immer wenn einer abkühlt, kann ich den anderen nehmen und einen Flug machen. Da schaff ich es an manchen Abenden eine knappe Stunde in der Luft zu verbringen, mit nur ganz kurzen Pausen zwischen den 8-10 Minütigen Flügen. Das geht natürlich nur, wenn sonst kein Betrieb auf dem Platz ist, sonst handelt man sich sicher Ärger ein damit.

Was man beachten sollte ist ein sauberer Zusammenbau der Hecknabe. Ich hatte da etwas geschlampt, so dass sich heftige Vibrationen auf den ganzen Heli ausgebreitet haben. Nach erneuter Montage war das vollkommen verschwunden. Man sollte darauf achten, trotz Elektroantrieb alles gut zu sichern, bei mir ist durch den vibrierenden Heckrotor einmal der Quartz aus dem Empfänger herausgefallen, was einen prima Einschlag zu Folge hatte. Der Schaden war aber eigentlich lächerlich...

Für mich war das alles eine neue Erfahrung, ich hatte noch nie einen Bausatz aus der Massenproduktion zusammengebaut, und stand daher dem Ganzen etwas skeptisch gegenüber. Das ist aber inzwischen vollkommen verflogen, sowohl mit der Hardware, als auch mit den Flugeigenschaften bin ich sehr zufrieden, das geht teilweise soweit, das ich für die schnelle Verabredung nur noch den Logo einpacke, weils einfach schneller geht und auch viel Spaß macht. Es braucht immer etwas Zeit um sich auf einen Neuen Heli einzustellen und nicht immer gelingt das so, das man wirklich zufrieden ist. Aber hier hats gepasst!