03.06.2001 Vstabi Version 1.0 Montage und Erstflug

Nachdem die Elektronik nun vielfach getestet und vernünftig am Modell befestigt wurde, stand dem Erstflug nichts mehr im Wege. Natürlich wurde zuerst der Reichweitetest gemacht, der aber erfreulicherweise keinerlei Einbuße durch die Elektonik zeigte. Das EMV Design scheint also ganz gut gelungen zu sein.

Zum Zeitpunkt der Fertigstellung war mal wieder mieses Wetter, also starke Regenneigung und starker Wind. Aber dennoch wollte ich natürlich probieren, ob das ganze funktioniert. Also schnell mal raus auf den Platz und probieren.

Eigentlich war es etwas enttäuschend, denn es funktionierte alles völlig reibungslos. Schon bei den ersten vorsichtigen Schwebflügen zeigte sich, daß alles wie gewohnt funktionierte. Die Reaktion fühlte sich am Anfang noch etwas träge an, man merkt das daran, daß man ständig übersteuert, also zu große Korrekturen macht, die dann zum Überschwingen auf die andere Seite führen. Dies ist ein sicheres Zeichen für einen zu geringen Bell Anteil in der Steuerung. Also: Bell Anteil von 35 auf 45 erhöht. Zugleich konnte ich die Kreiselwirkung noch etwas aufdrehen, da nicht die geringeste Schwingneigung feststellbar war.

Mit dieser Einstellung konnte ich fast das identische Verhalten der Vorgängerversion herstellen. Nur der Schwebeflug war tatsächlich deutlich suberer geworden. Man konnte bei dem starken Wind die Wirkung der Regelung sehr gut beobachten: Fällt eine Böe ein, ist ein leichtes Wackeln an den Kufen zu beobachten, ewta 1cm. Die Position bleibt aber zunnächst stabil! Nur wenn die Bö länger dauert, muß man wie gewohnt korrigieren. Das Verhalten fühlt sich fast identisch an, wie ein sauber abgestimmter gut fliegender Stabikopf. Das er beim Einfall einer Böe zu steigen beginnt hat er wie jeder andere Kopf auch.

Die erfreulichste Nachricht ist aber, daß die Flugzeit merklich angestiegen ist. Da ich den Antrieb nicht verändert habe, kann das nur durch den weggefallen Widerstand und das geringfügig geringere Gewicht zustande gekommen sein. Das Gewicht ist etwa 100g leichter als vorher, also wirklich nicht viel. Die Flugzeit betrug bei den ersten beiden Flügen jeweils über 7 Minuten. Der endgültige Wert kann aber erst festgestellt werden, wenn ich etwas sicherer bin, und das volle Kunstflugprogramm fliegen kann.

Der Schnellflug zeigte noch eine geringe Unterschneidungstendenz, also ist der Drucksensor noch etwas zu empfindlich eingestellt. Das Unterschneiden ist aber nicht extrem, sondern nur gering. Wenn das Wetter wieder etwas besser und neutraler ist, werde ich das noch genau einjustieren.

Erstaunlich war die Wendigkeit des Helis. Erstaunlich deswegen, weil ich genau den gleichen Rotorkopf montiert hatte wie auf E-Power 1. Auch die Steuerreaktion war ähnlich stark eingestellt, aber dennoch konnte ich eine sehr schnelle Rolle fliegen, ohne daß es Auswirkungen auf die Drehzahl hatte. Ein halber Flip und etwas Rückenschweben waren trotz heftigem Wind ganz gut machbar. Der Flip wirkt irgendwie spielerisch, als ob es das normalste auf der Welt ist, den Heli umzudrehen.. Das kann ja noch interessant werden...

Ich bin sehr gespannt, wie sich das ganze weiter entwickelt. Ich habe jedenfalls jetzt wieder ein Gerät, mit dem ich rundum zufrieden bin. Jetzt kommt wieder die Zeit, die eigenen Fähigkeiten an das neue Gerät anzupassen.
 
Die Vstabi Elektronik in ihrem neuen Gehäuse. Das Gehäuse besteht aus 1,5mm Platinenmaterial, und ist innen verlötet. Damit ist eine gewisse Abschirmung vorhanden. Zusätzlich ist in dem Gehäuse noch ein großer Ringkern für die Leitungen zum Empfänger. Damit ist die Reichweite genauso wie mit einfachen Servos.
So wird die Elektronik an der E-Power 2 Mechanik montiert. In der RC Box ist natürlich nicht genug platz für diese Version von V-Stabi.
Der SMM Doppelsensor. In dem Kästchen sind die beiden SMM Elemente für Nick und Roll montiert. Da oben kein Platz mehr war, ist er einfach nach unten gewandert.
Hier ist der neue Drucksensor mit eingebautem Vorverstärker zu sehen.
Das Blaue Röhrchen ist das Staudruckrohr, das mit zwei kurzen Schläuchen an den Sensor angeschlossen wird.
Gesamtansicht der Mechanik