01.05.2005
Factor
Nachdem mir die
Getriebe in dem E-Power reihenweise um die Ohren geflogen sind,
konstruierte ich das Chassis kurzerhand um. Als geeignet passend bietet
sich das Modul 1 Zahnpaar von Mädler
mit Palloidverzahnung an. Nach Liste hält das Kleinrad 5,9Nm aus
während es bei dem Modul 0,6 Zahnrad waren es gerade mal 2,1 Nm.
Die Räder habe schon eine gewaltige Größe, aber ei noch
viel gewaltigeres Gewicht. Daher ließ ich die Räder
bearbeiten, und besonders das Großrad konnte von 450g auf 120g
gebracht werden. Damit ist das Gewicht fast gleich zu dem alten
Radsatz. Nur der Durchmesser ist größer, so dass die
Abständer der Lagerplatte nicht mehr passten.
Einige weitere Änderungen wurden in die Seitenplatten
eingearbeitet, so dass zwei horizontale Platten eingebaut werden
können, die das ganze Chassis erheblich versteifen. Dadurch
erhoffte ich mit im Bereich des Getriebes etwas mehr Härte und
damit weniger Risiko für überspringende Riemen und Räder.
Im Prinzip wurde die Konstruktion unverändert übernommen, und
um einen Faktor vergrößert. Daher resultiert der Name des
neuen Helis, um endlich von dem etwas einfallslosen Namen E-Power
wegzukommen. Factor ist eine reinrassige Elektrokonstruktion, einen
V-Motor kann man garantiert nicht einbauen.
Nachdem
alle nätigen Teile geordert waren, begann das große
Schrauben. Nach nur zwei Tagen war das neue Chassis fertig. Allerdings
verwendete ich dabei auch die meisten Teile aus dem E-Power. Da mir
jetzt keine Werkstatt mehr zur Verfügung steht, ist alles etwas
schwieriger, wenn mal was nicht ganz paßt.
Am Sonntag war es dann soweit, es sollten die ersten Flugtests
erfolgen. Bei superschönem Wetter startete ich den Motor, und der
Rotor drehte hoch. Eigentlich war nichts besonderes zu bemerken, ein
paar Voll Pitch Stöße zeigten wieder die hohe Leistung des
Antriebes. Bei einem Überflug, zeigte sich plötzlich ein
starkes Wobbeln des ganzen Helis, was sich aber sofort wieder legte.
Das kam mir komisch vor, und so schwebte ich zur Landung ein. Grade
wollte ich den Heli absetzen, das ging es wieder los. Diesmal steigerte
es sich aber dramatisch, und mit einem Knall war die Vorstellung
beendet.
Die Ursache dieser Katastrophe war schnell gefunden: Das obere Domlager
ist aus seinem Sitz herausgewandert, und so wurde die Rotorwelle oben
nicht mehr geführt. Nicht ganz klar ist mir, ob das Lager
während des Fluges wieder in den Sitz zurückgerutscht ist,
und somit das Wobbeln wieder aufgehört hat, oder ob der Rotor nur
mit dem unteren Lager gelaufen ist. Es gab jedenfalls starke
Scheuerspuren an allen Teilen, die der Rotorwelle im Wege sind.
Was noch kaputt ist: Fahrwerk, Alle Rotorblätter, das Heckrohr,
Heckanlenkung. Offenbar ist beim finalen Wobbeln ein Rotorblatt im
Heckrohr eingeschlagen, denn es war ziemlich stark zertrümmert.
Das Chassis hat eine kleine Macke an der Rohrbefestigung abbekommen.
Die Wellen sind völlig gerade geblieben, aber die Steuerstangen
von der TS zum Blatthalter waren verschwunden.
Beim finalen Knall sind beide Akkus vom Chassis weggeschleudert worden,
und einen Meter in ihre jeweilige Richtung entfernt auf der Wiese
aufgekommen. Beide Akkus sind völlig unbeschädigt!. Ich denke
die Art der Akkubefestigung ist sehr günstig! Dadurch konnte der
Schaden am Chassis gering gehalten werden, und die Akkus ansich sind ja
relativ stoßfest, weil sie elastisch sind. Wäre der Akku im
Chassis eingebaut gewesen, hätte es einen erheblich
größeren Schaden gegeben, und der Akku ist im Bereich von
harten Teilen, die schlimmstenfalls die Zellen beschädigen
können. Dieser Crash hat mir eindrucksvoll vor Augen geführt,
dass es optimal ist, den Akku nicht hart mit dem Chassis zu verbinden.
Interessanterweise scheint der Rest der Welt das anders zu sehen, aber
das wäre ja nicht das erste mal...
Etwas schade ist, das es so knapp vor dem Helitreffen in Heidelberg
passiert ist, denn die Heckrohre sind erst in 2 Wochen lieferbar.
Meine Strategie ist jetzt, zuerst mit 710mm Blättern ein paar
Tests zu machen, um sicherzustellen, das wirklich das Lager
ursächlich war, und nicht eine andere Resonanz im System.
Natürlich wird die Sicherung des Lagers geändert. Ich werde
es umdrehen, und das Drucklager innen gegen das Bundlager montieren.
dann kann es nicht mehr weg.
Leider komm ich im Moment durch die ganze Schrauberei kaum noch zum
Fliegen, und es steht auch nur der "alte" mit dem 40-4 zur
Verfügung.