Nachdem der Factor nun viele hundert Flüge hinter sich hat, sind
eigentlich keine weiteren Probleme zu melden. Nur eines: Der Jazz hat
bei gut warmen Akkus doch gelegentlich mal abgeschaltet.
Glücklicherweise ist die Abschaltung nicht hart, sondern er
läßt etwas Zeit zum landen.
Dieses
Manko könnte man mit einem stärkeren Regler sicher beheben,
aber leider ist da nichts wirklich brauchbares am Markt verfügbar.
Daher hab ich mich daran gemacht selbst eine Lösung zu finden.
Einige
Logs mit dem nur einfach gekühlten Jazz hatten mir gezeigt, das
eigentlich mehr in dem Jazz steckt als draufsteht. Es stehen ja nur 55A
drauf, aber er hält locker bis zu 120A kurzzeitig aus. Über
längere Zeit geht das natürlich nicht gut, aber nur weil die
Temperatur auf der Steuerplatine zu hoch wird. Das Problem scheint
augenscheinlich eine etwas zu schlechte Kühlung der FETs zu sein.
Auf der Außenseite ist leider nur eine Lage der FETs erreichbar,
und die Wärme der unteren Lage kann nur langsam an die
Oberfläche dringen. Das innere Blech wird zwar knallheiß,
kann aber die Wärme nicht loswerden.
Die
Idee war nun, das innere Blech mit gutem Wärmekontakt mit dem
Kühlkörper zu verbinden. Dazu fräste ich mir einen
Alublock 10x50x50mm so zurecht, das ein Steg in der Mitte in Form des
alten Kühlblechs stehenbleibt. Dieser wird nun in die Mitte des
Reglers gefummelt. Das ist nicth ganz einfach, dazu müssen ein
paar Kontaktstifte durchtrennt und hinterher wieder verbunden werden.
Der Block wird zusammen mit einer CFK Andruckplatte auf einen 50x50 CPU
Kühlkörper geschraubt.
Die ganze Einheit passt saugend in das Factor Chassis hinein, das ja auch 50mm
Breite hat. Somit war die Montage im Heli sehr einfach. Erste
Testflüge sind schon erfolgt, und bislang konnte ich auch mit
extremer Gewalt keine Abschaltung mehr herbeiführen. Ich habe
extra den Pitch Bereich um 10% erhöht, und bin einen Flug lang mit
dem Pitch Knüppel bewußt möglichst lange am Anschlag
geflogen. Es hat gehalten! Die Akkus zeigten bei diesen Extremen
Mannövern schon etwas ihre Schwächen, und auch der Motor wird
schon ordentlich heiß dabei. Der Regler ist aber nicht über
40 Grad gekommen (15 Grad Außentemperatur).
16.06.2006 Pläne
Da das Interesse an dem Kühlkörper doch größer ist
als ich dachte, kommen hier die Zeichnungen des Kühlkörpers.
Logischerweise übernehme ich nicht die geringste Garantie, daß das passt, oder das es auch funktioniert. Jegliche Verwendung der Zeichnungen geschieht auf eigene Gefahr.
Wenn jemand diese Modifikation durchführen möchte, muß
er zwingend genau wissen welche Gefahren von Spannungen und
Strömen die hier anliegen bzw fließen ausgehen. Man kann es
nur machen, wenn man das Risiko eines totalen Defektes von Regler und Hubi in Kauf nehmen kann. Der Hersteller kann nichts dafür, was ich mit seinem Regler gemacht habe!
Der Kühlkörper besteht aus drei Teilen: Dem eigentlichen
Kühlkörper ( bei mir ein alter CPU Kühlkörper ),
einem Zwischenblock, der zwischen die beiden Platinen des Reglers
geschoben wird und einer CFK Andruckplatte, die einen leichten Druck
auf den ganzen Aufbau ausüben soll. Es ist nicht einfach, den
Zwischenblock zwischen die beiden Platinen zu bekommen, ich habe dazu
auf der Motorseite die 6 Verbindungspins durchtrennt (2 pro Phase), die
beiden Platinen ganz vorsichtig etwas auseinandergbogen, und das
vorhandene Zwischenblech mit ganz sanfter Kraft herausgearbeitet. Die
Wärmeleitfolie ist bei mir dabei draufgegangen.
Das Maß 4mm für die Dicke der oberen Platine (siehe
Zeichnung) absichtlich ein paar 1/10 zu groß, somit kann man in
noch eine hauchdünne GFK Ispolierplatte unterlegen, die den
Zwischenblock von der Rückseite der Steuerplatine isoliert. Da ja
einwenig Druck hier draufkommt besteht sonst die Gefahr, dass sich
Leiterbahnen auf den Kühlkörper durchdrücken
könnten. Außerdem kann man mit mit der Dicke des Materials
den Abstand ausdistanzieren. Eventuell kann man auch was
temperaturfestes aber elastisches nehemen, um einen
gleichmäßigen Druck zu erzeugen. Das originale Blech ist nur
1mm dick, so dass etwas Spannung in dem ganzen Aufbau entsteht. Klar
ist das nicht gut, aber es geht nicht anders.
Die Schaumplatte ist aus feinporigen nichtleitenden weichem Schaumstoff
hergestellt, und soll einen sanften Druck auf die Platine ausüben,
ohne die Bauteile zu beschädigen. Hier ist mal wieder viel
Gefühl beim Montieren nötig, um die Teile nicht zu
zerstören.
Beim Zusammenlöten der Stifte hatte ich das Problem, das es mit
einem 50W Elektroniklötkolben nicht geht, weil die Platinen so
viel Kupfer beinhalten, das es nicht schnell genug heiß genug
wird. Daher habe ich einfach die 2. Platine mit eigenen
Motoranschlüssen versehen, und die Pins nicht mehr direkt
verbunden. Jezt bekomme ich den Kühlkörper notfalls auch ohne
Löten wieder raus.