18.03.2005 Push it to the Limits

oder ein wenig darüber hinaus...

Meine Antwort auf das Riemenproblem bestand in der Verwendung eines 11er Rades in Verbindung mit zwei weiteren Maßnahmen. Eine Sicherungsrolle wurde montiert, und zusätzlich die Konstruktion etwas härter ausgelegt.

Dazu muß der Lagerabstand möglichst weit reduziert werden. Wenn das Lager sehr dicht am Riemenrad sitzt, hat es kaum Möglichkeiten auszuweichen, und somit kann ein Springen weitgehend verhindert werden. Außerdem kann man so die Spannung gefahrlos erhöhen. Ich habe mir erlaubt das Befestigungsteil aus Messing neu herzustellen, weil sich die Wellen in Alu immer sehr stark festfressen, und somit ein Austausch mit dem Verlust diverser Bauteile endet.

Heute war ich dann mit der neuen Konstruktion fliegen. Das Ergebnis konnte mich aber nicht zufriedenstellen, aber nicht wegen der Mechanik, denn die hat perfekt gehalten, sondern wegen des Reglers. Dieser hat erstmalig in meiner Anwendung nun abgeschaltet.

Das Abregeln geschieht langsam, die Drehzahl fällt einfach immer weiter. Das Verhalten ist eigentlich ganz akzeptabel, denn so gelingt einem immer eine sichere Landung. Und man muß es einfach merken. es ist sehr deutlich wahrzunehmen. Die Zeit zum landen ist gut dimensioniert, sie reicht sicher aus.

Ich konnte also während des Fluges diese Funktion mehrfach austesten. Nun ist also doch der Regler in der Kette das schwächste Glied (Jazz 55-10-30). Eigentlich ist er nicht extrem heiß gewesen, aber offenbar ist er innen an die Grenze gekommen.

Es gibt noch ein anderes Problem: Die Drehzahl ist zu hoch! Ich hatte sie auf ungefähr 1750/min eingestellt. Interessanterweise zieht der Antrieb das vollkommen ohne Einbruch durch. Aber irgendwie komm ich mit der Drehzahl nicht gut zurecht. Der Heli beschleunigt extrem stark in alle möglichen Richtungen, die Wendigkeit nimmt wieder etwas ab gegenüber 1600/min. Ich habe außerdem immer viel zuviel Pitch gegeben, wenn ich versuche eine Figur zu fliegen. So werden Rollenkreis absolut schlimm, man muß sich total umgewöhnen.

Die Leistung bei senkrechten Steigflügen ist extrem hoch. bei voll Pitch bricht noch immer nichts ein. Power Tic Tocs können ebenfalls nichts ausrichten, bis der Regler abregelt. Ein schneller Looping wird riesengroß, das hatte ich so groß noch nie gesehen!

Die Temperaturen im Motor halten sich in Grenzen, zu keiner Zeit wurden 80 Grad im inneren erreicht, was zunnächst akzeptabel ist. Außen war der Motor aufgrund ausgezeichneter Kühlung nur handwarm (35 Grad). Der Akku hatte 40 Grad, am Regler habe ich maximal 65 Grad gemessen.

Tja, nun weiß ich nicht mehr weiter. Ich muß irgendwie schaffen die Untersetzung noch etwas zu erhöhen. Mit dem 10er Rad ist das sicherlich möglich, aber dann kommt wider das Problem mit dem Springen. Die Flugzeit konnte ich noch nicht recht ermitteln, weil ja der Regler immer wieder abgeregelt hat, aber gefühlsmäßig waren es etwa 8 Minuten.

Ein zweiter Flug mit dem alten APL Akku ergab eine estwas moderatere Drehzahl mit 1550/min. Damit flog sich der Heli eigentlich recht angenehm. Natürlich ist der Akku auch um einiges leichter. Durch den weit zugedrehten Regler hat man den Eindruck, das ordentlich Leistung da ist, es sind kaum Einbrüche zu registrieren.

Nach 9 Minuten fällt plötzlich die Drehzahl stark ab, und ich lande. Schon beim nähern an den Heli fällt mir ein strenger Geruch auf. Nunja, der Pack 2 des Akkus hat nun sein Leben ausgehaucht. Der Pack hat sich aufgebläht, und ist offenbar undicht geworden. Die  heiße Zelle habe ich mit 115 Grad Celsius gemessen.  Das ist wohl doch zuviel. Damit hat der Akku bei Zyklus 92 seinen Todesstoß bekommen.